Cradle-to-Cradle: ökoeffektive Stadt, Upcycling, ökologisches Bauen

ökoeffektive Stadt, Upcycling, ökologisches Bauen

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird oft überstrapaziert und reicht doch meistens nicht über die Frage von Energieeffizienz hinaus. Doch das Streben nach Effizienz und der Versuch, weniger von endlichen Ressourcen zu verbrauchen, sorgt nur für eine Verzögerung des Zeitpunkts, an dem diese zu Neige gehen.

Vom Denken in „Nährstoffkreisläufen“ kommend wird Cradle-to-Cradle oft als reine „Recycling Idee“ verstanden. Doch was heißt das genau?

Die Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Die Erde ist ein geschlossenes System. Und doch zeigt uns die Natur seit Millionen Jahren auf vielfältige und verschwenderische Art und Weise, dass Nachhaltigkeit nichts mit Verzicht zu tun haben muss. Ein Kirschbaum ist nicht in erster Linie effizient, er ist vielmehr verschwenderisch in der Produktion von Sauerstoff, dem Spenden von Schatten, der Vielfältigkeit seiner Farbenpracht. Er bietet Lebensraum für Tiere und seine Blüten und Blätter sind Nährstoff für neue Pflanzen. Er ist dabei Teil eines Kreislaufsystems, das die vorhandenen Ressourcen des Systems Erde nicht verbraucht.

Was heißt das für ein Haus, eine Straße oder eine Stadt? Es reicht nicht zu Fragen, wie (energie-)effizient unsere Gebäude oder unsere Stadt sind. Wir sollten uns vielmehr fragen, wie effektiv unser Handeln für unsere Umgebung sein kann. Emotionalität gehört dabei genauso zu einer nachhaltigen Stadt wie Identität.

Eine Stadt nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip fördert Biodiversität sowie kulturelle und konzeptionelle Vielfalt. Sie bedient sich solarer Energie und die verwendeten Rohstoffe können als Rohstoffe ohne Qualitätsverlust für neue Produkte in die Nährstoffkreisläufe zurückgeführt werden. Spätestens dann stellt Cradle-to-Cradle die Frage nach der Qualität unserer gebauten Umwelt.

Mit: Jörg Finkbeiner und Klaus Günter (PARTNERUNDPARTNER architekten)