hintergrund
Wer, wie, was, warum?
selbstorganisiert, gemeinschaftlich, nachhaltig
Gemeinschaftliche Wohnkulturen setzen sich auf kreative wie pragmatische Weise mit den aktuellen Entwicklungen des urbanen Umfelds auseinander: Selbstorganisierte Wohnprojekte, Genossenschaften und seit einer Weile auch Baugemeinschaf- ten erproben und fördern neue Ansätze einer experimentellen als auch solidarischen Sozialstruktur, innovative Anwendungen von Umwelttechnologien, alternative Strategien des Umgangs mit Grund und Boden oder Beteiligungsmöglichkeiten an städtischen Entwicklungen.
Cohousing cultures deal with the latest developments of the urban environment in a creative and pragmatic manner: Self-organized housing projects, cooperatives and also building communities test and promote new approaches to experimental and cohesive social structure, innovative applications of environmental technologies, alternative strategies for land management and opportunities for cooperation in urban developments.
Bedrohte Vielfalt?
Selbstbestimmte Wohnformen erfahren in europäischen Städten ein wachsendes Interesse, die dahinter stehenden Konzepte und Lebensentwürfe sind so zahlreich wie ihre Bewohner. Ökologisches Bewusstsein, ökonomische Unsicherheit, das Engagement für ein solidarisches und kulturell vielfältiges Zusammenleben im eigenen Haus oder im Kiez oder gar ein Neudenken gesellschaftlicher Systeme und Strukturen zählen zu den Beweggründen. Außergewöhnliche Projekte beeindrucken mit maßgeblichen Beiträgen zur Stadt- und Nachbarschaftsent- wicklung. Die Diversität der Wohnprojekte, die gerade in Berlin einzigartig ist, ist jedoch zunehmend durch Gentrifizierungs- prozesse und ökonomische Entwicklungen bedroht.
Self-determined forms of living in European cities are receiving growing interest, with underlying concepts and lifestyles that are as numerous as their inhabitants. Environmental consciousness, economic insecurity, the commitment to a cohesive and culturally diverse coexistence in-house or in the neighborhood or even a rethinking of social systems and structures are among the motives. Exceptional projects impress with significant contributions to city and neighborhood development. The diversity of housing projects, which is especially unique in Berlin, however, is increasingly threatened by gentrification processes and economic developments.
Die Kunst des Wohnens – kreative Stadtkulturen
Die Umsetzung bezahlbaren Wohnens und kreativer wie alternativer Experimente in der Innenstadt werden schwieriger, die soziale Mischung der Kieze schwindet, gewachsene Strukturen fallen neuen Nutzungsinteressen und steigenden Miet- bzw. Grundstückspreisen zum Opfer. An dieser Schnittstelle von Stadtentwicklung und Lebensraum wird das Private zum Öffentlich-politischen, beeinflussen persönliche Wohnformen gesellschaft- liches Leben und städtische Kultur. Die EXPERIMENTDAYS 2012 wollen diese Zusammenhänge diskutieren und die Kunst des Wohnens gemeinsam erlebbar machen.
The implementation of affordable housing as well as alternative and creative experiments in the inner city is becoming more difficult as the social mixture in neighborhoods disappears, with traditional structures falling prey to new user interests as well as rising rents and real estate prices. At this intersection between urban development and living space, private becomes public policy, influencing personal living arrangements, social life and urban culture. The aim of the EXPERIMENTDAYS 2012 is to discuss these issues and make the art of living together possible.